Zeichnung Portrait Justus Möser Zeichnung Portrait Justus Möser Zeichnung Portrait Justus Möser Zeichnung Portrait Justus Möser

Quakenbrück

Den Namen der alten Grenzstadt Quakenbrück leitete Justus Möser in Analogie zum Englischen vom schwankenden moorigen Untergrund ab („to quake“ bedeutet „zittern, beben“) – eine Deutung, die bis heute als Erklärung gelten kann. Justus Möser nimmt unter anderem in seiner Osnabrückischen Geschichte naturräumlich wie politisch ausführlich auf Quakenbrück im Norden des alten Fürstentums Bezug. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt aber der wirtschaftlichen Entwicklung des Ortes. Mösers nicht immer beherzigten Vorschläge reichten von Gegenmaßnahmen zu Einfuhrverboten ins benachbarte Niederstift Münster über die Ansiedlung holländischer Webspezialisten für Baumwollgewebe (Barchent) bis hin zum Projekt eines Kanals bei Quakenbrück. Geplant war, auf ihm, günstiger als auf dem Landweg, Wolllaken und Wollstrümpfe zu transportieren, die für den auswärtigen Markt produziert wurden. Zudem sollte die neue Wasserstraße zur Regulierung des Haselaufs beitragen, da Überschwemmungen an der Tagesordnung waren und der „Grausamkeit, die hiesigen Unterthanen … zu ertränken“, wie Justus Möser 1779 schreibt, Einhalt geboten werden sollte. Die Umsetzung des Projektes erfolgte durch den Osnabrücker Landesbauverwalter Hollenberg. 1782 berichtet Möser: „Bey dieser Stadt wird jetzt ein Canal gegraben, der … sowohl zur Abwasserung als [auch] zu grosser Verbesserung der dortigen Weiden gereichen, vielleicht auch mit der Zeit zu einer einheimischen Schiffart dienen und durch die Hase in die Ems[e] führen wird.“ Letzteres ist jedoch ein Wunschtraum geblieben.

Im gleichen Zuge berichtet Möser aber auch: In Quakenbrück, „wohin die französischen Weine von Bordeaux durch die Emse kommen, hält ein Kaufmann nahmens Schröder ein Weinlager, wovon … jährlich 1200 Oxhofte abgesetzt werden.“ – das waren stolze zweihundert- bis dreihunderttausend Liter pro Jahr. Gemeint ist der in Quakenbrück aktive Kaufmann Anthon Schröder (1697-1784), der zunächst als Goldschmied tätig war und mit seinen Söhnen ein bedeutendes Handelshaus mit weitreichenden internationalen Beziehungen aufbaute.

Das stattliche Haus Schröder, das in seinen barocken Formen nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurde, prägt noch heute den Quakenbrücker Marktplatz. Das direkt daneben liegende Stadtmuseum beherbergt in seinen umfangreichen Beständen zahlreiche Objekte, die auf die Möserzeit Bezug nehmen.

In der Landstadt Quakenbrück, wohin die französischen Weine von Bourdeaux durch die Emse kommen ...

Justus Möser 1782